Stürme sind bereits für die Nacht Samstag zu Sonntag angekündigt für den West- und Südteil der Ostsee, sie ziehen von Westen nach Osten ziehen aber bis Sonntag Mittag ist das Wetterfenster zum Segeln in der Zentralen Ostsee offen, in Kalmar wird der Sturm eher ankommen, daher stand fest, dem Wetter wegzusegeln nonstopp bis Visby, mit der Möglichkeit, auf ca. halbem Weg in Byxelkrok an der Nordspitze Ölands vor dem 50 Seemeilen Sprung über die halbe Zentrale Ostsee nach Gotland in den sicheren Hafen einzulaufen, falls nötig und die Wettervorhersagen sich bis dahin geändert hätten.
Bei Byxelkrok mußte gar ein Reff ins Großsegel, trotz Vormwindkurs, auch sicherheitshalber wegen der beginnenden Nacht und dem Sprung über die offene Zentrale Ostsee mit erfahrungsgemäß bei entsprechendem Wind richtigem Seegang und Dünung.
Wettervorhersagen ließen jedoch die Seefahrt nach Visby zu, mit möglicher Ankunft zwischen 8 und 9 Uhr morgens, ab Mittags war für Visby der Durchzug der ersten Front zu erwarten mit starkem Wind.
In der freien Ostsee außerhalb des Kalmarsunds konnte im Dunklen dann das Großsegel ausgerefft werden, 2 Uhr nachts am Sonntag morgen dann der Wechsel von Fock auf die Genua.
Irgendwann merkte ich, daß der Wind geringfügig leichter als vorhergesagt war, auch die Richtng wurde leicht spitzer, so daß mit der Genua Am Wind statt mit Halben – Raumen Wind gesegelt werden mußte. Wegen der Unsicherheit über die Abweichungen vom Wetterbericht (die täuschende Ruhe vor dem Sturm ?!) hieß Geschwindigkeit ist Trumpf, um Visby vor dem Starkwind und der Front zu erreichen. Ein nur kurz andauerndes Nieselregenfeld zog über uns hinweg, in Visyby morgens fest um 08:45 Uhr waren die Segel jedoch wieder trocken und wir wurden mit Sonne empfangen. Pünktlich gegen 2 Uhr mittags kam der starke Regen mit Sturm aus Südwest. Danach schnelles Aufklaren, Wind und Sonne. Zeit zur Stadteroberung !
Die kommende Sturmwoche in Byxelkrok wäre sehr naturnah geworden, während Visby, die Hauptstadt Gotlands, die großartige Altstadt aus der Hansezeit bietet, Unesco Weltkulturerbe.
Zudem die Mittelalterwoche bevorstehen sollte. Bereits heute am Sonntag ist Visby von Edelmännern und -Frauen, Knechten und Mägden in historischen Trachten bevölkert.
Auf dem Weg von Kalmar durch den Sund vorbei an Slottigen, Viktorias Sommerresidenz im italienischen Stil mit Bootshaus und abgesperrtem Hafengebiet.
Borgholm
Die gefährliche Einfahrt in den Hafen Borgholms, niemals zwischen der roten und d er grünen Tonne hindurchsegeln, nur 80 cm Wasser über dem Stein !
Nicht so, wie die deutsch-mexikanische Crew 2007, welche ihre klassische Holzyacht dort hart erschütterte mit Wassereinbruch durch alle Spanten und Sinken fast im Hafenbecken.
Sondern entweder an der roten ODER der grünen vorbei, entsprechend Nord- oder Südeinfahrt.
Die Bässe der Borgholmer Hafendisco dröhnen bereits Samstag nachmittags weit über das Wasser, obwohl 2007 direkt beim Liegen davor nichts zu hören war !
Unter Booster und Großsegel mit Maximalgeschwindigkeit den Kalmarsund hoch
Erstaunliche Wellen, kurz und steil, im nördlichen Kalmarsund, Wechsel vom Booster zurück zur Fock.
Im Reich der "Blu Jungfru", im Norden des Kalmarsunds
Schmetterling unter Groß und Fock, immer noch sehr schnell
Die „Blaue Jungfrau“
Erstaunliche Wellen, kurz und steil, im nördlichen Kalmarsund, nach dem Wechsel vom Booster zurück zur Fock wird sicherheitshalber das 1. Reff ins Großsegel eingebunden, trotz der verkleinerten Segel weiter volle Fahrt.
Destination Gotland. Samstag Abends auf nach Visby, einfache Navigation über die ca. 100 km vom Norden Ölands über die Zentrale Ostsee nach Gotland: Immer der Fähre hinterher !
Sonntag morgens Einlaufen in Visby, die Fähre war gar nicht soviel schneller ?
Hm, blockiert sie deshalb die Hafeneinfahrt ?
Die Domkirche St. Marien
Um 11 Uhr ist das Barometer bereits stetig und schnell in den letzten 6 Stunden gefallen, aber wir sind rechtzeitig in Visby fest.
Das Barometer liegt richtig, mittags kommt eine Regen- und Windwalze, der Regen währt nur kurz. Der Wind bleibt.
Ökologisches Deckwaschen im Regenschauer (und Wind) ohne Wasserverschwendung auf der schwedischen Motoryacht Magi of Nynäshamn.
Eine deutsche seetaugliche Rennyacht, die Calypso vom Kieler Yacht KYC und NRV (Hamburg, der Norddeutsche Regattaverein). Die längste Yacht im Hafen bis jetzt, auch die schnellste.
Während so ein 7 m langer gelber Hai vom YRCA Attendorn mit Abstand die kleinste der weitgereisten Segelyachten im Hafen ist.
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