Sonntag, 25. Juli 2010

24.7. Pavilosta - Liepaja in Lettland (Paulshafen - Liebau)






Fotos von unten nach oben:

1: Die Filou aus Gager am Kap Steinort (Pavilosta - Liepaja), im Wellental, Deck nicht mehr zu sehen
2: Die Filou am Kap Steinort (Akmenrags) auf einem Wellenberg
3: Filou und Bora II fest in Liepaja, kurz bevor es hagelt und schüttet wie aus Gießkannen
4: das alte Kapitänsrestaurant in Liepaja, vor einem Jahr den Tipp von Rainer (Harlekin, siehe: http://harlekinauftour.blogspot.com/ ) erhalten, Danke !
5: Kunstwerk an der Liepajaer Promenade


Während im Westteil der Ostsee, speziell der Zentralen Ostsee zwischen Öland und Gotland der Wind richtig stürmisch war, hatten wir entsprechend mehrerer Wetterkarten und Vorhersagen im Ostteil der Zentralen und Südöstlichen Ostsee mäßigen Wind.

Trotzdem für die relativ wenigen Seemeilen viel Arbeit, erst mit der Fock, dann die Genua, mal ausgebaumt als Schmetterling, dann wieder raumschots, dann wieder ausgebaumt, dann zunehmend wieder auf die Fock gewechselt,
die Dünung war hoch und kam schräg von achtern auflandig, obwohl eher leicht ablandiger Nordnordostwind vorherrschte.

Wenn 2 Yachten in Sichtweite segeln herrscht bekanntlich bereits Regatta.
Zeitgleich segelten wir mit der Filou aus Gager aus Pavilosta hinaus, bis Kap Steinort herrschte interessanterweise Gleichstand ! Bei den anfangs leichteren Winden hielt die Hai unter Genua I Schmetterling bei Vormwind und Raumschots gut mit der längeren Filou mit.
Dann probierte die Filou den Spinnacker und konnte den entscheidenden Vorsprung bis Klaipeda von ca. 1 Stunde heraussegeln.
Unseren 34 m^2 Booster setzten wir nicht, da es zwischendurch mal kurze Schauer gab sowie der Wind insgesamt recht wechselhaft in Richtung und Stärke war, sicher auch aufgrund der an Land und See benachbarten kleineren Gewitter. Das leichte Tuch sollte nicht plötzlich überbeansprucht werden. Es sah aus, als ob immer etwas kommen könnte.

Mit gesetzer Fock aus Pavilosta heraus, komplett mit Großsegel und Fock bis in den großen Vorhafen Liepajas gesegelt.
Gerade noch rechtzeitig die Segel trocken in der Achterkajüte untergebracht, dann brach aus einer selten gesehenen dunkelblauen gerollten Wolkenwand eine Sintflut hervor, mit Hagel, Blitz und Donner.
Danach frischte auch der Wind richtig auf.
Dieses Auffrischen hatte ich auch vorausgesehen und deshalb keinen längeren Schlag z.B. bis Klaipeda/Litauen geplant, obwohl die Wetterkarten und diverse Vorhersagen das zugelassen hätten, verführt, müßte man schreiben.
Warum konnten wir an Bord das anders sehen als die Metereologen von Windfinder z.B. ?
Nun, das Barometer fiel treppenartig innerhalb von 12-6 Stunden um ca. 9 mbar. Kurz danach mußte etwas kommen. (Obwohl Windfinder diesen rapiden Druckabfall ebenfalls in der Vorhersage bekannt gegeben hatte.)
Die blaue Wand, im Süden Liepajas komplett den Himmel einnehmend, war auch schon beim Ansteuern Liepajas zu sehen.
Eigene Beobachtung zusammen mit den Wettervorhersagen einschließlich Kentnis der Wetterlage sind essentiell, speziell mit einem kleinen Kielschwerter.
Liepaja lohnt sich sowieso, dieses Wochenende war Baltic Beach Festival und in der Fire Bar des Fontaine Hotel Komplexes, einfach gesagt, der Proto- und Idealtyp einer Hafenkaschemme schlechthin, brannte das Feuer.

Bilder bald.

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